Ab dem 28. Juni 2025 tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft. Für viele Unternehmen bedeutet das: Jetzt handeln, bevor es zu spät ist. Im Vortrag von Jan Kus (Railslove) und Christian Tewes (Nexum), lernt ihr worauf es jetzt ankommt.
Das BFSG verpflichtet Unternehmen dazu, digitale Produkte und Services barrierefrei zu gestalten – egal ob Website, App oder TV-Anwendung. Ziel ist es, dass alle Menschen – unabhängig von Einschränkungen in Sehen, Hören oder Motorik – digitalen Zugang erhalten.
Jan bringt es im Vortrag auf den Punkt: „Eigentlich ist mein tiefster Wunsch, dass jeder und jede, der ein digitales Produkt baut, dieses auch barrierefrei macht.“
Kurz gesagt: mehr Unternehmen, als du denkst.
Das Gesetz gilt für alle, die digitale Services für Endverbraucher:innen in der EU anbieten und mehr als 10 Mitarbeiter:innen sowie über 2 Millionen Euro Jahresumsatz haben.
Und: Barrierefreiheit betrifft uns alle.
Jede vierte Person in Europa lebt mit Einschränkungen – aber auch temporäre Situationen wie Sonnenlicht auf dem Handybildschirm oder die Bedienung eines Formulars mit einer Hand zählen dazu.
Die wirtschaftliche Relevanz?
Menschen mit Behinderungen in Europa haben eine geschätzte Kaufkraft von 87 Milliarden Euro. Barrierefreiheit ist also auch wirtschaftlich sinnvoll.
Im Gesetz sind Bußgelder von bis zu 100.000 Euro vorgesehen. Aber viel schwerer wiegt:
„Das größte Risiko ist der Vertrauensverlust bei den Nutzer:innen.“
Deshalb: Jetzt aktiv werden – nicht später reagieren.
1. Juristische Beratung einholen
Lass prüfen, ob und in welchem Umfang dein Unternehmen betroffen ist – und welche digitalen Angebote angepasst werden müssen.
2. Barrierefreiheitserklärung veröffentlichen
Pflicht wie Impressum und Datenschutz: Ein kurzes, rechtlich vorgeschriebenes Statement zur digitalen Zugänglichkeit.
3. Ist-Zustand analysieren
Tools wie Google Lighthouse oder WAVE zeigen Schwachstellen. Auch ein simpler Tab-Test (wie oft musst du Tab drücken, bis du zum Button kommst?) kann Probleme aufdecken.
4. Roadmap erstellen
Niemand schafft in 16 Tagen 100 % Barrierefreiheit. Aber eine klare, priorisierte Maßnahmenliste zeigt: Du nimmst das Thema ernst.
5. Teams schulen
Barrierefreiheit ist keine reine Entwickleraufgabe. Auch Design, Content und Projektmanagement müssen mitziehen. Jetzt ist die Zeit, Wissen intern aufzubauen.
6. Betroffene einbeziehen
Teste mit echten Nutzer:innen mit Einschränkungen. Zum Beispiel mit dem Pixel-Labor Köln, das Usability-Tests mit betroffenen Personen anbietet.
Overlays und Plug-ins, die Barrierefreiheit „nachrüsten“ wollen, wirken verlockend – helfen aber nicht. Im Gegenteil: Sie können Nutzer:innen sogar stören.
Christian warnt: „Selbst der Hersteller sagt, dass das keine Lösung ist.“
Du hast noch zwei Wochen, um erste Schritte zu gehen:
Website prüfen
Rechtlich absichern
Maßnahmen planen
Teams sensibilisieren
Und das Wichtigste: Es geht nicht nur ums Gesetz – es geht darum, dass alle Menschen das Internet nutzen können.
Wir von Railslove helfen Unternehmen dabei, ihre digitalen Angebote barrierefrei zu machen.
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Oder schreib einfach an [email protected].
Das BFSG einfach erklärt? HIer geht es zum Video.
Mehr zu den Vorteilen von barrierefreier Umsetzung erfährst du hier: https://railslove.com/ja-zur-digitalen-barrierefreiheit/
Alle Links zu Jan, Tim und Railslove:
Jan: https://www.linkedin.com/in/jbvkoos/
Tim: https://www.linkedin.com/in/tmschndr/
Railslove: https://railslove.com/
Der Podcast wird produziert von: https://www.lehnertmedia.de/
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