Digitalagentur aus Köln – Railslove

Alien Illustration mit einem grünen Alien, das einen Hot Dog in der einen und eine Fahne mit einem Herz drauf in der anderen hält.
Podcast

Bremsen Bürokratie und Datenschutz unsere digitale medizinische Zukunft aus?

 

Die Digitalisierung hat unser Leben in vielen Bereichen grundlegend verändert – ob im Alltag, in der Arbeitswelt oder im Bildungswesen. Doch gerade dort, wo sie besonders dringend gebraucht wird, kommt sie nur schleppend voran: im Gesundheitswesen. Während Länder wie die USA oder Polen längst auf digitale Patientenakten, telemedizinische Angebote und KI-gestützte Diagnosesysteme setzen, stehen viele deutsche Kliniken und Praxen weiterhin vor grundlegenden Herausforderungen.

In unserer aktuellen Podcast-Episode sprechen wir mit Holger Stürmann, Geschäftsführer des Klinikums Wahrendorff, und Prof. Dr. Marc Ziegenbein, Ärztlicher Direktor am gleichen Haus, über die größten Digitalisierungshemmnisse im deutschen Gesundheitswesen – und darüber, wie moderne Technologien die Patientenversorgung verbessern könnten.

Warum ist Deutschland beim Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen so weit zurück?

„Der Gesundheitsmarkt ist in Sachen Digitalisierung zehn oder mehr Jahre hinter anderen Branchen“, erklärt Holger Stürmann. Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • Zersplitterte Trägerlandschaft

  • Unterschiedliche IT-Systeme bei den Krankenkassen

  • Komplexe gesetzliche Rahmenbedingungen

  • Fehlende standardisierte Schnittstellen für den Datenaustausch

Statt zukunftsweisender digitaler Lösungen regiert vielerorts die Bürokratie. Innovationen scheitern häufig an aufwendigen Genehmigungsverfahren und unklaren Zuständigkeiten.

Datenschutz: Schutzmechanismus oder Innovationsbremse?

Ein zentrales Thema, das immer wieder zur Sprache kommt: Datenschutz. Natürlich ist der Schutz sensibler Gesundheitsdaten wichtig – doch in der Praxis wird der Datenschutz in Deutschland oft so streng ausgelegt, dass er die Patientenversorgung behindert.

Holger Stürmann schildert ein konkretes Beispiel: „In der Notaufnahme kommen Patienten an, über deren Vorgeschichte wir nichts wissen dürfen – keine Allergien, keine Vorerkrankungen, keine Medikation. In den USA hingegen scannt der Notarzt die digitale Patientenakte – und ist sofort informiert.“

Auch Prof. Dr. Ziegenbein beobachtet, dass viele Patienten selbst deutlich offener mit digitalen Lösungen umgehen: „Sie würden gern per App oder E-Mail kommunizieren – aber wir dürfen es nicht. Die Vorschriften verhindern patientennahe und effiziente Prozesse.“

Technik ist da – doch die Umsetzung hapert

Dabei mangelt es keineswegs an technischen Innovationen. So testet das Klinikum Wahrendorff aktuell eine App zur digitalen Nachsorge von Patienten nach der Entlassung. Die Lösung hat nicht nur die Rückfallrate gesenkt, sondern schließt auch die Versorgungslücke bis zum Start einer ambulanten Therapie.

Doch auch hier stößt man schnell an gesetzliche Grenzen – etwa beim Datentransfer zwischen Klinik und niedergelassenen Ärzten. Die Folge: sinnvolle Projekte stagnieren, obwohl sie bereits messbaren Nutzen zeigen.

Wie Künstliche Intelligenz das Gesundheitswesen entlasten kann

Künstliche Intelligenz (KI) birgt großes Potenzial, um das Gesundheitswesen effizienter zu gestalten und den Fachkräftemangel abzufedern. Beispiele gefällig?

  • In der Radiologie analysieren KI-Systeme bereits zuverlässig Röntgenbilder.

  • Digitale Assistenten helfen Patienten bei der Selbstdiagnose oder Terminorganisation.

  • In der Altenpflege oder Psychiatrie könnten KI-Anwendungen Mitarbeitende entlasten und Versorgungslücken schließen.

Doch bei all dem gilt: Der Mensch muss im Mittelpunkt bleiben. KI soll unterstützen, nicht ersetzen. Es geht darum, das medizinische Personal zu entlasten, nicht zu ersetzen – und gleichzeitig die Versorgung für Patient:innen zu verbessern.

Fazit: Digitalisierung im Gesundheitswesen braucht Mut zur Veränderung

Deutschland steht beim Thema digitale Transformation im Gesundheitswesen noch ganz am Anfang. Umso wichtiger ist es jetzt, Hürden abzubauen, Datenschutz pragmatisch und patientennah zu denken und bürokratische Prozesse zu vereinfachen. Die Technologien sind da – was fehlt, ist der politische und organisatorische Wille, sie flächendeckend umzusetzen.

💬 Wie steht ihr zu digitalen Gesundheitslösungen? Glaubt ihr, dass KI und digitale Kommunikation den Fachkräftemangel abfedern können – oder ist der persönliche Kontakt in der Medizin unverzichtbar? Diskutiert mit uns!

🎧 Jetzt reinhören: Alle spannenden Insights und Praxiserfahrungen von Holger Stürmann und Prof. Dr. Marc Ziegenbein gibt’s in unserer neuen Podcast-Folge.

Alle Links zu Jan, Tim und Railslove:

Jan: https://www.linkedin.com/in/jbvkoos/

Tim: https://www.linkedin.com/in/tmschndr/

Railslove: https://railslove.com/

Der Podcast wird produziert von: https://www.lehnertmedia.de/

eine illustration, die einen Globus mit einem grünen Blatt und einem Schloss mit einem Herz drauf zeigt

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