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Als EntwicklerInnen und DesignerInnen müssen wir sicherstellen, dass unsere digitalen Produkte und Anwendungen für alle BenutzerInnen zugänglich sind, unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Behinderungen. Die Verbesserung der Zugänglichkeit, der Accessibility (a11y) eines Produkts kann jedoch eine Herausforderung sein, insbesondere wenn Du nicht mit den Bedürfnissen und Herausforderungen von BenutzerInnen mit Behinderungen vertraut bist.
Der erste Schritt zur Verbesserung der Accessibility besteht darin, die Bedürfnisse der BenutzerInnen zu verstehen. Behinderungen können Menschen auf unterschiedliche Weise beeinträchtigen, und was für eine Person funktioniert, funktioniert möglicherweise nicht für eine andere. Es ist wichtig, einen nutzerzentrierten Ansatz für Design und Entwicklung zu wählen und NutzerInnen mit Behinderungen in den Prozess einzubeziehen.
Lerne mehr über die Bedürfnisse Deiner NutzerInnen. Zum Beispiel indem Du User Research aktiv in Dein Projekt integrierst. Dies kann zum Beispiel Interviews, Umfragen oder Beobachtungen von BenutzerInnen mit Behinderungen bei der Nutzung Ihrer Website oder Anwendung umfassen.
Wenn du mehr über die grundlegenden Konzepte, Strategien und Techniken, die für die Durchführung einer einfachen Research-Phase, mit dem Fokus auf Usability Testing, erforderlich sind erfahren möchtest empfehle ich dir mein Webinar “How To Guerilla User Research”:
Slides – https://www.slideshare.net/lianethoennes/guerilla-user-research-fokus-user-testing
Designing with accessibility in mind
Barrierefreies Design bedeutet, Schnittstellen zu schaffen, die für jeden, auch für Menschen mit Behinderungen, nutzbar und verständlich sind.
Einige Tipps zur barrierefreien Gestaltung:
Hier findest du eine umfangreiche Checkliste für Barrierefreiheit (in englischer Sprache), gruppiert nach Themen und Erfolgskriterien, mit Filtern für WCAG 2.0 und WCAG 2.1 und Empfehlungen für bewährte Verfahren.
Obacht! Eine barrierefreie Gestaltung kommt nicht nur NutzerInnen mit Behinderungen zugute, sondern kann die User Experience für alle NutzerInnen verbessern.
Tests und Iterationen sind entscheidend für die Verbesserung der Barrierefreiheit. Es ist wichtig, dass Du Deine Website oder Anwendung mit NutzerInnen mit Behinderungen sowie mit automatisierten Tools testest, um Probleme frühzeitig zu erkennen.
Hier sind mögliche Testmethoden:
Wenn Du in den Tests Accessibility-Probleme identifiziert hast, sollten diese nach Schweregrad und Auswirkung auf die BenutzerInnen priorisiert und iterativ angegangen werden.
Schließlich ist es wichtig, Ressourcen und Unterstützung für NutzerInnen mit Behinderungen bereitzustellen. Hier sind einige Möglichkeiten, dies zu tun:
Denk bitte daran: Barrierefreiheit ist nicht nur eine gesetzliche Vorschrift, sondern auch eine moralische Verpflichtung. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, das Internet für alle zugänglicher und inklusiver zu machen.
Beitrag von Liane Kirschner
Foto von Annie Spratt
In vielen guten Gründer-Teams findet sich bereits solide Tech-Kompetenz. Der CTO ist dann häufig für die ersten Code-Zeilen verantwortlich und baut in frühen Phasen das Produkt im Alleingang. Um dann allerdings mit frischem Geld Fahrt aufnehmen zu können und als Unternehmen zu wachsen, muss man als Gründer:innen auch loslassen können, neue Entwickler einstellen, ausbilden und sein Produkt und die Code-Verantwortung auch in fremde Hände geben. Gründer:innen, die zu sehr an ihrem Produkt klammern, haben viel größere Schwierigkeiten zu wachsen.
Fragt man Gründer-Teams “… und wie weit seid ihr gerade auf dem Weg bis zum Launch?”, dann hört man alles, aber nichts davon stimmt. Das liegt schlicht daran, dass niemand Aufwand und Fortschritt von IT-Projekten exakt richtig einschätzen kann. Die Kunst ist also eine Ahnung davon zu haben, wie sehr man mit seiner Schätzung daneben liegt bzw. wie sehr man ihr Vertrauen kann. Dazu eine einfache
Grundregel: Wenn man sich eine Roadmap aufstellt und deren Aufwand bis zum Ende durchschätzt, dann entspricht das nicht 100% des anstehenden Aufwandes, sondern maximal 80%. Denn man muss sich einfach im Klaren darüber sein, was es bedeutet ein neues Produkt zu launchen: Das Finishing einer App rund um einen Launch mit all seinen Beteiligten und Prozessen, das sind Aufwände, die schnell mal unter den Tisch fallen. Wenn Euch hier die Erfahrung fehlt, sprecht mit Leuten, die schon mal Produkte auf den Markt gebracht haben.
“Wenn wir das Investment kriegen, stellen wir drei Entwickler:innen ein…” – So etwas hören wir häufiger von Gründer:innen. Nur gibt es tendenziell eh zu wenig gute Entwickler:innen auf dem Markt und als Startup kann man sich zudem die richtig guten auch kaum leisten. Mit Glück findet man ambitionierte Einsteiger:innen, die man mit auf die Reise nehmen und ausbilden kann. Aber auch hier ist die Konkurrenz zwischen den Unternehmen hart. Untermauert solche Aussagen also am besten mit bestehenden Kontakten, laufenden Gesprächen, echten Kandidat:innen – sonst sind sie unglaubwürdig.
“In unserem Projekt setzen wir X ein, weil unser Team Bock drauf hatte und das schon immer mal ausprobieren wollte..” – Ja, das kennen wir, wir sind ja schließlich auch Entwickler:innen und möchten immer lernen und experimentieren und besser werden und Spaß haben an der Sache. Gerade in Frühphasen können derart getroffene Tech-Entscheidungen jedoch ganz schön Stress bereiten: Durch die fehlende Erfahrung mit der Technologie können Aufwände explodieren und sich die Zeit bis zum Launch völlig ohne Not verzögern. Mit jeder weniger gewöhnlichen und bekannten Technologie im eigenen Stack schafft man sich außerdem weitere Hürden beim Recruiting neuer Entwickler:innen – was ja eh schon schwer genug ist! Daher unser Rat: Häufig fährt man mit “abgehangener”, etablierter Technologie zum Start deutlich besser. Für Experimente ist dann später noch Luft, wenn man erst einmal ein gutes Produkt am Start hat.
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